Immobilien, Wohnen und Bauen verursachen rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Schweiz, beim Wohnen allein sind es 25 Prozent. Vor allem beim Immobilienbestand besteht grosser Handlungsbedarf, um die Klimaziele von Netto-Null per 2050 zu erreichen.
Eine energetische Sanierung von Gebäuden zielt darauf ab, den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren und dadurch sowohl die Kosten für den Betrieb als auch den CO2-Ausstoss zu senken.
Als Hausbesitzer leiste ich mit einem energieeffizienten Haus einen Beitrag, um den Energieverbrauch zu senken und damit den Ausstoss an Treibhausgasemissionen und den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren.
Langfristig senkt ein reduzierter Energieverbrauch die Energiekosten. Dies wird erreicht durch Massnahmen wie effiziente Heizsysteme, gute Isolationen, moderne Fenster und Photovoltaikanlagen. Diese Kosteneinsparungen machen in den meisten Fällen eine energetische Sanierung rentabel. Zudem dient die energieeffiziente Sanierung eines Gebäudes der langfristigen Werterhaltung und dem Wohnkomfort.
Im Weiteren profitiert der Eigentümer bei der Realisierung von Umbauten durch finanzielle Fördermassnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden. Diese wollen so den Energieverbrauch senken. Diese Massnahmen sind jedoch je nach Gemeinde und Kanton unterschiedlich.
Durch die Umsetzung folgender Massnahmen können sowohl der Energieverbrauch als auch die Energiekosten deutlich gesenkt werden, was ökonomisch und ökologisch von Vorteil ist. Selbstverständlich muss beim Einzelobjekt beurteilt werden, welche Massnahmen sinnvoll sind, welche kombiniert werden können oder je nach Kosten und Priorität auch gestaffelt umgesetzt werden sollten.
Durch eine Verbesserung der Wärmedämmung von Wänden, Decken und Dächern kann der Wärmeverlust reduziert werden, was zu einer Reduktion des Heizbedarfs führt. Zudem wird so auch das Raumklima verbessert.
Eine intelligente Gebäudeautomation kann den Energieverbrauch weiter senken, indem sie Heizung, Lüftung und Beleuchtung automatisch an die Bedürfnisse der Nutzer anpasst.
Die Installation einer modernen Heizungsanlage, wie zum Beispiel einer Wärmepumpe oder einer Solaranlage, kann den Energiebedarf für die Heizung des Gebäudes deutlich reduzieren. Heute werden noch rund 60 Prozent der Einfamilienhäuser und 70 Prozent der Mehrfamilienhäuser mit fossilen Energieträgern beheizt. Rund zwei Drittel der benötigten Energie in Haushalten werden für das Heizen aufgewendet. Daher sind Massnahmen bei der Heizung besonders wirkungsvoll.
Eine Umstellung auf energieeffiziente Beleuchtung, wie zum Beispiel LED-Lampen, kann den Stromverbrauch für die Beleuchtung deutlich senken.
Der Ersatz von alten, undichten Fenstern und Türen durch modernere, energieeffiziente Modelle kann den Wärmeverlust weiter verringern. Eine entsprechende Investition kann sich oft schon nach wenigen Jahren auszahlen und erhöht den Wohnkomfort spürbar.
Eine kontrollierte Lüftungsanlage kann den Luftaustausch im Gebäude verbessern, was zu einer Reduktion des Energiebedarfs für Heizung und Kühlung führen kann. Ein wichtiger Vorteil ist zudem die Verhinderung von Schimmelpilzen.
Für die Identifikation der geeignetsten und wirkungsvollsten Massnahmen empfiehlt sich der Beizug von Fachleuten. Der Kanton Zug bietet beispielsweise über Energienetz Zug kostenfreie Erstberatungen per Telefon oder auch Beratungen zum Vorgehen bei Sanierungen und Neubauten an. Energienetz Zug ist eine Plattform für die Vernetzung von Energiefachleuten, der Bevölkerung und der Politik im Raum Zug. Die Mitglieder stammen aus der Energiebranche oder sind interessierte Privatpersonen. Der Verein setzt sich für einen intelligenten Energie- und Ressourceneinsatz ein und fördert eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Die Energieberatung kann von der gesamten Zuger Bevölkerung genutzt werden.
EnergieSchweiz ist das Programm des Bundesrats zur Umsetzung der Schweizer Energiepolitik mit freiwilligen Massnahmen. EnergieSchweiz fördert die Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien und ist überzeugt, dass die Schweizer Energiezukunft nachhaltig gestaltet werden kann und muss. Das Programm unterstützt innovative Projekte und Ideen, verankert Anreizsysteme und fördert sowohl das Wissen als auch die Kompetenz in Energiefragen. Interessierten wird eine kostenfreie Impulsberatung zum Thema Heizen mit erneuerbarer Energie geboten.
GEAK bezweckt die Förderung eines einheitlichen Systems für einen Gebäudeenergieausweis gemäss Eidgenössischem Energiegesetz. Die Energieberatenden erkennen bei der Begehung die Schwachstellen am Gebäude und können individuelle Energiepotenziale identifizieren. Der Expertenbericht bildet überdies die notwendige Basis für allfällige Fördergeldanträge bei Bund, Kanton und Gemeinde. Die Website von GEAK hilft auch bei der Auswahl einer entsprechenden Fachperson.
Energieheld Schweiz ist ein Beratungsportal für die energetische Gebäudesanierung für Privat- und Gewerbekunden. Energieheld Schweiz wird als Portal von CKW, einem Anbieter integrierter Energie- und Gebäudetechniklösungen, betrieben. Energieheld bietet kostenlose Beratung zu geeigneten Sanierungslösungen und zu Fördermitteln sowie ein schweizweites Netzwerk aus regionalen Fachbetrieben aus den Bereichen Heizung, Photovoltaik, Solarthermie, Dämmung, Dach, Fenster, Stromspeicher und Energieberatung.
Auch andere Kantone bieten aktive Unterstützung und Informationen an. Hier einige ausgewählte Links zu Energiefachstellen:
Eine nachhaltige Entwicklung erfüllt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Brundtland-Bericht, 1987
Eine energetische Sanierung lohnt sich oft schon nach wenigen Jahren. Doch zuerst müssen Investitionen getätigt werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erfreulicherweise bietet oftmals die öffentliche Hand Unterstützung an, sei es durch Fördergelder oder durch Steuererleichterungen.
Als erste Quelle für die Finanzierung dienen die eigenen Mittel der Eigentümer. Dazu gehört bei einer Stockwerkeigentümergemeinschaft auch der Erneuerungsfonds. Zudem kann je nach Situation die bestehende Hypothek aufgestockt werden. Hier hilft Ihre Beraterin oder Ihr Berater gerne weiter.
Für die Umbauten können je nach Situation auch Vorsorgegelder eingesetzt werden. Vorsorgegelder aus der Säule 3a können im Abstand von fünf Jahren bezogen werden. Die meisten Pensionskassen erlauben auch einen Vorbezug bis drei Jahre vor der Pensionierung. Ein Vorbezug muss mindestens CHF 20’000 betragen und im Grundbuch eingetragen werden, was wiederum mit Kosten verbunden ist. Gerne hilft Ihnen Ihre Beraterin oder Ihr Berater betreffend Vorbezug von Vorsorgegeldern weiter.
Eine Investition in energetische Massnahmen ist steuerlich in zwei Punkten gegenüber anderen Investitionen ins Eigenheim bevorteilt: Sie sind sowohl bei den Bundessteuern als auch bei den Kantonssteuern in den meisten Fällen abzugsfähig. Dies unabhängig davon, ob es sich um werterhaltende oder werterhöhende Investitionen handelt. Zudem ist es erlaubt, Investitionen, die den Energieverbrauch senken, über maximal drei Jahre zu verteilen, was bei den übrigen Investitionen nicht möglich ist. Bei grösseren Investitionen lohnt es sich deshalb auch, die steuerliche Situation bei der Planung genauer abzuklären und zu berücksichtigen. Gerne helfen hier auch unsere Steuerspezialisten weiter.
Die Zuger Kantonalbank bietet für den Ersatz einer Öl- oder Erdgasheizung durch eine Wärmepumpe oder eine Photovoltaikanlage bzw. für die Installation einer Photovoltaikanlage einen zinslosen grünen Kredit. Dieser Kredit richtet sich ausschliesslich an Kundinnen und Kunden mit selbst bewohntem Wohneigentum und einer Hypothekarfinanzierung bei der Zuger Kantonalbank.
Nachhaltiges Bauen wird aufgrund der Wichtigkeit und des grossen Handlungsbedarfs von Bund, Kantonen und Gemeinden stark gefördert. Dabei unterscheiden sich diese Fördermittel je nach Kanton und Gemeinde.
Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen ist Teil der Schweizer Energie- und Klimapolitik. Es werden Informationen zu Förderbeiträgen und zur Gesuchstellung zur Verfügung gestellt.
Energiefranken ist ein Förderprogramm für Energie und Mobilität und informiert über die möglichen Förderungen. Berücksichtigt werden die Programme von Bund, Kantonen, Gemeinden und die Kampagnen regionaler Energieversorger. Anbieter der Informationen sind EKZ, Energie Schweiz und Energie-Experten.
Fördergesuche inklusive Offerten sollen grundsätzlich vor Beginn der Sanierung eingereicht werden. Online ist dies im Kanton Zug möglich über das Energieförderprogramm des Kantons Zug.
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, erhält der Einreicher die Zusicherung. Die Sanierung muss innerhalb der vorgegebenen Fristen umgesetzt werden. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird das Abschlussformular eingereicht, um die Auszahlung der Förderbeiträge auszulösen. Ergänzend gelten noch die individuellen Förderbedingungen der Wohngemeinde.
So individuell wie jedes Gebäude und dessen Sanierung ist, so gibt es doch einige Schritte, die bei einer Sanierung beachtet werden sollten. Diese Checkliste soll als Basis dienen und muss für den Einzelfall angepasst werden.
Vorhandene Pläne, Beschreibungen und Dokumentationen von Umbauten zusammengetragen.
Bei mehreren Eigentümern (z. B. Stockwerkeigentum) die anderen Parteien in einem frühen Stadium involvieren, um deren Wünsche zu berücksichtigen und Unterstützung zu erhalten.
Aktuellen Zustand mit professioneller Unterstützung durch eine Energieberatung und den Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) beurteilen und geeignete Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz identifizieren.
Einen ersten Massnahmenplan auf Basis von Dringlichkeit und Kosten zusammenstellen.
Frühzeitig die verschiedenen Fördermöglichkeiten identifizieren, um sie rechtzeitig zu beantragen und im Budget zu berücksichtigen.
Kosten auflisten, um sie jederzeit vergleichen und optimieren zu können.
Prioritäten auf Basis der empfohlenen Massnahmen sowie der individuellen Möglichkeiten und Wünsche klären.
Die verschiedenen Massnahmen aufgrund von Kriterien der Effizienz, der Kosten und der baulichen Eigenschaften in eine sinnvolle Kombination und Reihenfolge bringen. Dabei auch Möglichkeiten der Fördermittel beachten. Weiter auch Fragen zu saisonalen Einschränkungen, möglichen Etappierungen sowie steuerlichen Folgen und Auswirkungen auf die Wohnsituation berücksichtigen. Die Erstellung eines umfassenden Sanierungskonzepts erfordert allenfalls eine Begleitung durch Fachleute, zum Beispiel durch Energieberaterinnen und -berater von GEAK®.
Je nach Art und Umfang der geplanten Massnahmen allfällige notwendige Genehmigungen ermitteln.
Kann der Eigentümer selbst die Projektleitung übernehmen? Je komplexer eine Sanierung ist, desto sinnvoller ist die Leitung durch eine externe Fachperson.
Offerten bei Unternehmen mit den erforderlichen Qualifikationen und entsprechenden Referenzen einholen.
Klare Beauftragung der Partner mittels Leistungsbeschrieb, Zeitplan, Service, Garantie usw.
Die Umsetzung der Massnahmen leiten oder bei externer Beauftragung laufend überwachen.
Nach Abschluss der Sanierung die Auswirkungen auf Energieverbrauch und Energiekosten messen, um den Erfolg der Massnahmen zu beurteilen.
Mit unserem Nachhaltigkeitsengagement bekennen wir uns dazu, unser wirtschaftliches Handeln mit ethischen Grundsätzen sowie sozialer und ökologischer Verantwortung für eine nachhaltig positive Entwicklung zu verbinden.
Für jede Liegenschaft in der Schweiz werden relevante Informationen ausgewiesen, unter anderem Gebäudekategorie, Erstellungsjahr oder Bauperiode, Gebäudedimensionen und Heizsystem. Die Datenqualität ist je nach Kanton unterschiedlich. In naher Zukunft sollen weitere Informationen wie die CO2-Emissionen dazukommen.
Swissolar ist der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie. Er repräsentiert die Schweizer Solarbranche, also alle Firmen und Institutionen der Solarwirtschaft sowie Organisationen, die deren Anliegen unterstützen.
