Zuger Kantonalbank

Ein nachhaltiger Neubau für zwei Parteien

Autorin: Cornelia Bisch

Statt das ineffiziente Elternhaus aus den 1970er-Jahren zu sanieren, liess ein Bauherr aus Unterägeri ein neues, intelligentes und nachhaltiges Zweifamilienhaus erbauen.

Gespräch am Küchentisch

Privatkundenberater Richard Mathey im Gespräch mit dem Hauseigentümer.

Bild: Stefan Kaiser

Das neue Zweifamilienhaus des jungen Bauherrn liegt in einem ruhigen Quartier eingangs Unterägeri. An diesem Ort ist er selbst aufgewachsen. Gemeinsam mit seinem Bruder und den Eltern lebte er in einem typischen 70er- Jahre-Bau. «Die Architektur war schlicht und geradlinig, das Haus nur sehr oberflächlich isoliert», erzählt er. Nach rund 50 Jahren sei es baufällig geworden und es habe sich die Frage gestellt, ob man das Gebäude kernsanieren oder abreissen sollte. «Eine Kernsanierung wäre deutlich kostspieliger geworden. Ausserdem wäre es sehr schwierig gewesen, die heutigen Standards an Energieeffizienz umzusetzen.»

Die Eltern selbst wollten den Rück- und Neubau nicht übernehmen, auch der Bruder des Bauherrn hatte kein Interesse. «Ich hingegen freute mich auf die Herausforderung. » Ein Zweifamilienhaus sollte entstehen – wegen der herrschenden Wohnungsknappheit im Kanton Zug, aber auch, um durch die Mieteinnahmen der Zweitwohnung die eigene Altersvorsorge zu sichern.

Baukredit mit Teilkonsolidierung

Eigentümer des gesamten Hauses ist der Bauherr, die Nutzniessung an der bereits vermieteten zweiten Wohnung haben jedoch vorerst die Eltern. Das war Teil der Vereinbarung im Rahmen der vorerblichen Eigentumsübertragung des Grundstücks. Die bestehende Finanzierung des Elternhauses bei der Zuger Kantonalbank wurde kostenfrei auf den Sohn übertragen und in den benötigten Kreditrahmen für den Neubau integriert.

«Während der Bauphase konnte der Kreditnehmer den bisher beanspruchten Baukredit in eine Festhypothek teilkonsolidieren und sich so vor weiteren Zinsveränderungen absichern», erläutert Richard Mathey, Privatkundenberater der Zuger Kantonalbank. Das Fremdkapital bei der Endfinanzierung betrage lediglich 35 Prozent. «Somit konnte 65 Prozent Eigenkapital mit dem Neubau generiert werden.»

Mehrwert durch Nachhaltigkeit

Durch den bewussten Entscheid des Bauherrn, ein besonders nachhaltiges, zukunftsweisendes Objekt zu bauen, entstand ein Mehrwert, der sich auch im Betrieb auszahlt. Während der Bauphase beschäftigte er vorwiegend lokale Handwerksbetriebe, welche mehrheitlich Materialien aus der Schweiz verbauten.

Das im Holzelementbau erstellte Zweifamilienhaus wird durch eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Erdsonde beheizt. Den Strom liefert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und – was noch nicht weit verbreitet ist – eine weitere, die im Balkongeländer des ersten Obergeschosses integriert ist. Weil das Geländer rund ums Haus führt, profitiert die Anlage zu jeder Tageszeit von direkter Sonneneinstrahlung. «Im Winter wird auch dann Strom produziert, wenn Schnee auf dem Dach liegt», führt der Bauherr aus.

Tagsüber sei das Haus im Sommer praktisch energieautark und produziere bei sonnigem Wetter mehr Strom, als durch die beiden Wohnparteien gebraucht werde. «Nur nachts und im Winter müssen wir wegen der Wärmepumpe teilweise aufs Stromnetz zugreifen.» Auch die Warmwassererzeugung soll nach einer Datenanalyse der Photovoltaikanlage auf die lokale Stromproduktion hin optimiert werden. In den beiden Doppelgaragen wurden Anschlüsse für Elektroladestationen vorbereitet, die eingebaut werden, sobald Elektroautos für die Bewohnenden ein Thema sind.

Photovoltaikanlage an Balkongeländer

Energieautark: Strom liefert eine Photovoltaikanlage unter anderem auch im Balkongeländer.

Ein intelligentes Zuhause

Sowohl die Fünfeinhalb-Zimmer- Wohnung im Erdgeschoss, die der Bauherr selbst bewohnt, als auch die vermietete Dreieinhalb-Zimmer- Wohnung im Obergeschoss sind über eine intelligente Gebäudetechnik – die sogenannte «Smart- Home-Technik», gesteuert. Mittels eines fest installierten Tablets im Eingangsbereich und über das eigene Smartphone lassen sich Heizung, Beschattung, Beleuchtung und der Zugang sowie die Gegensprechanlage steuern. «Wenn jemand klingelt, kann ich über mein Telefon fragen, wer da ist und die Person hereinlassen, selbst wenn ich gar nicht zu Hause bin», stellt der Bauherr klar.

Selbst wenn er sich in der Wohnung aufhalte, steuere er die meisten Funktionen übers Handy, um nicht die entsprechenden Schalter manuell betätigen zu müssen. «Man wird ganz schön bequem», resümiert er selbstkritisch. Eine vollständige Gebäudeautomation bietet jedoch nicht nur Vorteile praktischer Natur, sondern unterstützt die Bewohnenden auch in puncto Energieeffizienz. Eine intelligente Beschattungsautomatik beispielsweise sorgt dafür, dass die Räume im Winter von der Sonne erwärmt und im Sommer gekühlt werden. «Selbst wenn es noch nicht nach Regen und Wind aussieht, fährt das System die Sonnenstoren bereits ein», hat der Bauherr beobachtet. Er ist begeistert von seinem intelligenten Haus und würde das System nicht mehr hergeben.

Bei der Planung der 150 Quadratmeter grossen Erdgeschossund der 85 Quadratmeter grossen Obergeschosswohnung habe er alles herausgeholt, was möglich gewesen sei. «Es kam jedoch noch das alte Baugesetz zur Anwendung. Mit dem neuen hätte ich die Wohnfläche freier aufteilen können. Die Attikawohnung hätte ich mir etwas grösser, dafür jene im Erdgeschoss etwas kleiner gewünscht.»

Dennoch fühle er sich rundum wohl in der Anfang Oktober letzten Jahres nach neunmonatiger Bauzeit bezogenen Wohnung. «Es ist sehr speziell, in seinem Eigenheim zu stehen und zu wissen, das gehört nun wirklich mir», sagt der stolze Besitzer. «Es fühlt sich definitiv wie mein Zuhause an.»

Partnerschaftliche Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit mit der Zuger Kantonalbank sei sehr angenehm und reibungslos verlaufen, rühmt er. Privatkundenberater Richard Mathey nickt zustimmend und betont: «Wenn man gemeinsam ein Projekt realisiert, entsteht immer eine Partnerschaft, und es liegt im Interesse beider Parteien, auf gesundem Fundament zu bauen.»


Nachgefragt

Wir empfehlen eine kombinierte Finanzierung

Das Projekt des Bauherrn aus Unterägeri vereinigt interessante Aspekte der Finanzierung in sich. Der Baugrund war als vorerbliche Schenkung vorhanden, die bestehenden Kredite für das Vorgängerobjekt konnten kostenlos übernommen werden und das nötige Eigenkapital wurde eingebracht. Das ermöglichte eine flexible Finanzierungslösung. Tiziano Carè, Geschäftsstellenleiter der Zuger Kantonalbank Zug-Postplatz, erläutert unter anderem dieses Modell.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es aktuell für den Erwerb von Wohneigentum und wie gehen Sie bei der Kundenberatung vor?

Zu Beginn hilft ein ausführliches Gespräch mit der Kundin oder dem Kunden, um ihre oder seine Wünsche bezüglich des zu erwerbenden Objekts zu klären. Sollte die Kundschaft beabsichtigen, Bauland zu erwerben und den Bau eines Wohnobjekts eigenständig zu realisieren, handelt es sich um eine Bauland- bzw. Baukreditfinanzierung. Unter diese Finanzierungsform fällt auch der Erwerb einer Immobilie, die renovierungs- oder umbaubedürftig ist. In solchen Fällen empfehlen wir meist eine kombinierte Finanzierung: einen Baukredit für die Renovation oder den Umbau und ein Finanzierungsprodukt wie die Saron-Hypothek, die Festhypothek oder die variable Hypothek. Diese drei Finanzierungsprodukte stehen auch zur Verfügung, wenn ein schlüsselfertiger Neubau gekauft wird.

Im Fall des Bauherrn in der Homestory handelt es sich um ein Finanzierungsmodell, in welchem der Kreditnehmer den beanspruchten Baukredit teilkonsolidieren respektive nach Bauabschluss schlusskonsolidieren kann. Welches sind die Vor- und Nachteile dieser Finanzierung?

Die Vorteile dieser Finanzierungsmöglichkeit sind vielfältig:

  • Es besteht finanzieller Spielraum während der Bauphase, um Handwerkerrechnungen zeitnah begleichen zu können. Dies wird durch die Führung eines Baukreditkontos auf Kreditbasis gewährleistet. Dieses Konto entspricht dem Kreditrahmen, der beim Abschluss der Finanzierung festgelegt wird.
  • Nur der tatsächlich beanspruchte Betrag des Baukredits wird verzinst. Das bedeutet, dass beispielsweise nur die eingereichten Rechnungen eines Bauhandwerkers belastet und als Schuldbetrag verzinst werden.
  • Die Auszahlungen an Bauhandwerker werden von uns kontrolliert, um eine reibungslose Abwicklung zu gewährleisten.
  • Nach Abschluss des Bauvorhabens erfolgt normalerweise die Schlusskonsolidierung des Baukredits. Zudem hat der Kunde während der Bauphase auch die Möglichkeit, Teilkonsolidierungen vorzunehmen. Bei beiden Varianten erfolgt die Umwandlung des beanspruchten Baukredits in ein Finanzierungsprodukt, beispielsweise eine Festhypothek. Dabei ist eine Mindestumwandlung von 100 000 Franken erforderlich.

Wie viel Eigenkapital sollte ein Bauherr beisteuern können?

Es ist empfehlenswert, mindestens 20 Prozent des Verkehrswerts des Objekts aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

Tiziano Carè

Tiziano Carè

Geschäftsstellenleiter Zug-Postplatz

Hände mit Haus aus Papier
Hände mit Haus aus Papier

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