Beschränktes Wohnungsangebot
Der Zuger Mietwohnungsmarkt präsentiert sich angespannt: Gerade mal 2,5 Prozent aller Mietwohnungen waren im zweiten Quartal 2024 zur Vermietung ausgeschrieben. Damit zählt Zug nach wie vor zu den Kantonen mit dem tiefsten Mietwohnungsangebot. Dieses wird entsprechend schnell absorbiert. Die mittlere Insertionsdauer für Mietwohnungen lag im Sommer 2024 bei knapp 10 Tagen, was halb so viel ist wie der landesweite Wert von 20 Tagen. Auch die Anzahl der tatsächlich leer stehenden Mietwohnungen ist im Kanton Zug äusserst gering. Am 1. Juni 2024 betrug die Leerstandsquote bei Mietwohnungen nur 0,2 Prozent (Schweiz: 1,4 Prozent). Am Stichtag waren im Kanton Zug also nur knapp 100 Mietwohnungen unbewohnt. In der Stadt Zug ist der Leerstand erneut gesunken auf das tiefste Niveau seit 2009.
Nachfrageüberhang in allen Preisklassen
Dank der hohen Kaufkraft liegen die Mietpreise im Kanton Zug rund 50 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt. Die Abschlussmieten sind wegen des knappen Angebots überdurchschnittlich gestiegen und waren im zweiten Quartal 2024 um 3,7 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Landesweit erreichte die Mietpreiszunahme nur 1,2 Prozent. Auch die Angebotsmieten im Kanton Zug sind markant höher. Mittlerweile wird eine gängige 3- bis 3,5-Zimmer-Wohnung für rund 2400 Franken pro Monat inseriert. Für sehr hochwertige Wohnungen dieser Grösse lassen sich deutlich höhere Angebotsmieten von rund 4500 Franken pro Monat beobachten, an sehr gesuchten Lagen noch weitaus mehr. Dennoch ist die Nachfrage im Kanton Zug deutlich grösser als das Angebot, ganz besonders in den mittleren Preisklassen.
Mieten steigen auf breiter Front
Die Wohnbautätigkeit dürfte laut den aktuellsten Daten bald zunehmen. Rund 540 neue Mietwohnungen waren Mitte 2024 kantonsweit baubewilligt, und für mehr als 700 Wohnungen wurden Baugesuche gestellt. Das geplante Bauvolumen ist mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr und liegt rund 70 Prozent über dem Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Wegen der grossen Nachfrage sind die Leerstandsrisiken dennoch gering. Die zunehmende Wohnbautätigkeit wird frühestens Mitte 2025 spürbar sein. Deshalb dürfte der Aufwärtsdruck auf die Mieten bei Neu- und Wiedervermietungen im kommenden Jahr anhalten. Aus Investorensicht bietet der Zuger Mietwohnungsmarkt somit – trotz regulatorischer Unsicherheiten – weiterhin interessante Anlageperspektiven.
Regionale Preisbandbreiten: Mietwohnungen
(in CHF pro Quadratmeter, 2024)
Regionale Angebotsmengen: Mietwohnungen
(Anzahl angebotene Objekte im Quartal)
Entwicklung der Abschlussmieten
(Abschlussmieten, Index 2019 Q1 = 100)
Marktausblick Mietwohnungen 2025
Gliederung der Marktregionen nach Gemeinden
Zug: Zug und Walchwil Lorzenebene: Baar und Steinhausen Ennetsee: Cham, Hünenberg und Risch-Rotkreuz Berg: Unterägeri, Oberägeri, Menzingen und Neuheim
Erläuterung der jeweiligen Niveaus in der Tabelle Marktausblick
Preise: hoch = mehr als 5 Prozent über dem kantonalen Wert, mittel = weniger als 5 Prozent über oder unter dem kantonalen Wert, tief: = mehr als 5 Prozent unter dem kantonalen Wert Angebot: hoch = mehr als 20 Prozent über dem kantonalen Wert, mittel = weniger als 20 Prozent über oder unter dem kantonalen Wert, tief = mehr als 20 Prozent unter dem kantonalen Wert