Auch die Mitarbeitenden der Zuger Kantonalbank zeigen im Alltag oder in der Freizeit Mut – in luftigen Höhen, bei Gesprächen mit Kundinnen und Kunden oder bei einer beruflichen Neuausrichtung. Wir zeigen vier spannende Kurzgeschichten aus unterschiedlichen Lebenssituationen.

Christa, wie fühlst du dich, wenn du keinen Boden mehr unter den Füssen hast und es rechts und links Hunderte von Metern runtergeht?

Es ist eine Mischung aus Konzentration, Freude und einem Hauch Stolz – aber auch grossem Respekt. Der Abgrund verliert jedoch seine Bedrohlichkeit, sobald ich mich auf die nächsten Griffe und Tritte fokussiere. Ich empfinde eine angenehme Anspannung und einen Nervenkitzel, den ich sogar geniesse.

Welcher Moment beim Klettern erfordert am meisten Mut?

Tief durchatmen muss ich, wenn ich keine sicheren Tritte oder genügend grosse Griffe für die Hände finde. In solchen Momenten bleibt mir nichts anderes übrig, als ganz ruhig weiterzuklettern. Oft bin ich dann überrascht, wie stabil ich auf einem vermeintlich kleinen Tritt stehen kann.

Was hilft dir, dich zu überwinden?

Am Anfang meiner «Kletterkarriere» waren es vor allem die grossartigen Menschen, mit denen ich in den Bergen unterwegs sein durfte. Ihr Zuspruch hat mich ermutigt. Mittlerweile helfen mir meine eigenen Erfahrungen – sowohl positive als auch negative –, um mich zu überwinden.

Welche beiden Tipps gibst du jemandem, der mit Klettern beginnen möchte?

Der Einstieg ins Klettern kann herausfordernd sein. Lass dich nicht von Zweifeln oder Ängsten aufhalten. Klettern ist eine Reise, bei der du sowohl physisch als auch mental wächst. Und als zweiten Tipp: Höhenangst oder die Angst zu fallen sind normal. Anstatt sie zu verdrängen, akzeptiere sie als Teil des Prozesses. Setze dich bewusst kleinen Herausforderungen aus – klettere ein paar Zentimeter höher oder lehne dich sicher in den Klettergurt. So gewinnst du Vertrauen und lernst, deine Komfortzone zu verlassen.

«Mut bedeutet für mich, sich aus der Komfortzone herauszuwagen – das Ungewisse auf sich zukommen zu lassen und es so anzunehmen, wie es sich ergibt.»

Christa Trachsler, Leiterin HR Operations und Business Partner

Beny, einst Kaminfeger, heute bei der Zuger Kantonalbank Leiter der Region Zug Ost und damit verantwortlich für 80 Mitarbeitende, acht Geschäftsstellen und ein Gewerbekundenteam. Wie ist es dazu gekommen?

Nach dem Abschluss meiner Lehre als Kaminfeger absolvierte ich die Ausbildung zum «Pöstler» und arbeitete rund sechs Jahre bei der Post, damals noch PTT. Berufsbegleitend besuchte ich die Handelsschule und durfte am 1. Mai 1989 als Quereinsteiger bei der Zuger Kantonalbank starten.

Was hat dich motiviert, diesen beruflichen Werdegang einzuschlagen?

Schon kurz nach Beginn der Lehre war mir klar, dass Kaminfeger für mich kein Lebensjob ist. Mir fehlten die Perspektiven. Der Wechsel zur Post war einfach, mir gefiel das selbstständige Arbeiten, ich hatte tolle Arbeitszeiten. Aber erneut vermisste ich die Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln. Mit dem Zertifikat der Handelsschule im Sack suchte ich einen neuen, interessanten Arbeitgeber.

Welcher Moment hat damals am meisten Mut erfordert?

Es hagelte Absagen auf meine Bewerbungen. Keine Chancen für ein Gespräch. Dann plötzlich ein Lichtblick: Die Zuger Kantonalbank lud mich zum Vorstellungsgespräch ein, obwohl ich keine Berufserfahrung im Bankwesen hatte. Als die Zusage von der Bank kam, brauchte es Mut, bei der Post zu kündigen und in ein komplett unbekanntes Berufsfeld zu wechseln. Denn es bedeutete, Vertrautes aufzugeben, mich auf Neues einzulassen und Unsicherheiten auszuhalten.

Hast du diese Entscheidung nie betreut?

Die ersten drei Monate auf der Bank waren schwierig. Ich fühlte mich total unselbstständig, musste wie ein Lernender im ersten Lehrjahr alles fragen. In dieser Zeit hatte ich Zweifel, ob der Entscheid richtig war. Nach der Einarbeitungszeit wurde es immer besser, ich erkannte unglaubliche Perspektiven. Ich erhielt viele Chancen, mich weiterzuentwickeln und neue Aufgaben zu übernehmen. Rückblickend kann ich sagen: Ich habe diesen Entscheid nie bereut. Im Gegenteil. Ich bin der Zuger Kantonalbank dankbar für die Chance, die sie mir damals gegeben hat.

«Um mutig zu sein, braucht es aus meiner Sicht drei Eigenschaften:

  • Selbstvertrauen: Ich traue mir eine neue Herausforderung zu.
  • Entscheidungsstärke: Ich nehme mein ‹Glück› selbst in die Hand.
  • Durchhaltevermögen: Ich bleibe dran, auch wenn es immer mal wieder Rückschläge gibt.»

Benedikt Nyffeler, Leiter Region Zug Ost

Luana, wie hast du dich gefühlt kurz vor dem Absprung aus dem Flieger?

Kribblig war ich bereits, als ich in den Flieger stieg. Je höher wir flogen, umso mehr flatterten meine Nerven. Es war fast nicht mehr auszuhalten. Geholfen haben mir die Adrenalinschübe, aber auch meine Vorfreude. Denn seit Tagen spürte ich eine grosse Anspannung, verbunden mit Glücksgefühlen und freudiger Erwartung.

Welcher Moment hat am meisten Mut erfordert?

Da muss ich nicht lange überlegen: Als die Tür des Flugzeugs geöffnet wurde und ich hinuntersah. Ich wusste, jetzt gibt es kein Zurück mehr. In wenigen Minuten werde ich ins Bodenlose fallen. Das ist ein Zustand, der sich kaum in Worte fassen lässt.

Was hat dir geholfen, dich zu überwinden?

Ehrlich gesagt, wusste ich einfach, dass dieses Erlebnis eines der schönsten in meinem Leben sein würde. Deshalb musste ich mich nicht wirklich überwinden, denn die Freude und der Spass waren stärker. Ich fühlte mich auch sehr sicher und hatte volles Vertrauen in meinen Tandemmaster.

Deine Begeisterung ist immer noch spürbar. Würdest du es wieder machen?

Auf jeden Fall! Dieser Moment der Freiheit war einfach überwältigend. Ein unbeschreibliches Gefühl, das mich tief berührt hat.

«Mut bedeutet für mich, an sich selbst zu glauben. Es gibt schwierige Situationen, in denen man sich etwas zutrauen und gewohnte Pfade verlassen muss.»

Luana Bernheim, Privatkundenberaterin

Als Lernender zum ersten Mal allein Kundschaft zu betreuen, war bestimmt anspruchsvoll. Wie ist es dir dabei ergangen?

Ich hatte schon etwas Respekt, war sehr nervös und aufgeregt. Gleichzeitig verspürte ich auch Freude und Stolz. Denn ich durfte Verantwortung übernehmen. Mein Ziel war es, sicherzustellen, dass die Kundin die Bank zufrieden verlässt. Das ist mir auch gelungen, denn die Kundin hat sich beim Verabschieden bedankt und mir viel Erfolg gewünscht.

Was hat beim Gespräch am meisten Mut erfordert?

Als Betreuer ist es meine Aufgabe, das Gespräch zu führen und die Kundschaft nach ihren Wünschen und Anliegen zu fragen. Das hatte ich vorher mehrfach geübt, ich fühlte mich auch sicher. Es war jedoch nicht so einfach, die Führung des Gesprächs zu übernehmen. Das brauchte schon Mut.

Was hat dir geholfen, dich zu überwinden?

Die gute Vorbereitung durch meine Praxisbildnerin war für mich sehr wertvoll. Ich habe sie während einiger Wochen bei der Beratung der Kundschaft begleitet, mir viel Wissen angeeignet und wichtige Erfahrungen gesammelt. Bei den ersten Gesprächen habe ich jeweils noch tief durchgeatmet. In der Zwischenzeit habe ich Routine bekommen und die Gespräche fallen mir leicht.

«Für mich bedeutet Mut, trotz Angst, Unsicherheit und Nervosität zu handeln und sich neuen Herausforderungen zu stellen.»

Nico Hosennen, Lernender im 1. Lehrjahr

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