«Ich werde alt.»
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Auch Spitzensportler, wie der EVZ-Spieler Raphael Diaz, denken bereits heute an morgen. Vorsorge ist auch bei Besserverdienenden ein wichtiges Thema.
Wie sorgt eigentlich ein Spitzensportler vor? Einer, der grosse Erfolge feiert und gut verdient?
Ich habe Raphael Diaz, Spieler beim EVZ, gefragt.
Vorsorge ist ein Thema, das viele auf die lange Bank schieben. Wenn man jung ist, viele Pläne und Wünsche hat, will man das Leben geniessen. Und einige denken, man müsse nicht vorsorgen, wenn der Verdienst hoch ist und die Karriereleiter noch ein paar Stufen nach oben geht. Doch so einfach ist das nicht. Das weiss auch Raphael.
«Wenn ich das Wort Vorsorge höre, dann denk ich mir, ich werde alt,»
sagt Raphael lachend und fügt ernst hinzu: «Spass beiseite. Vorsorge ist wichtig. Seit rund 19 Jahren sorge ich privat vor. Vom ersten Geld habe ich sofort etwas zur Seite gelegt und die Maximalsumme in meine Säule 3a einbezahlt. Seither zahle ich regelmässig ein. So habe ich auch Steuern gespart.» Ihm wurde diese Vorgehensweise von seinem Berater empfohlen. Die beiden arbeiten seit jeher zusammen. Ihm vertraut er.
«Mir ist Ehrlichkeit und Transparenz in der Beratung wichtig. Ich muss meinem Berater vertrauen können. Er soll mir keine falschen Versprechungen machen und meine Ahnungslosigkeit nicht ausnutzen. Zusammen einen Plan ausarbeiten und taktisch vorgehen – so kann Vorsorgen sogar Spass machen.»
Einen Berater hat Raphael gebraucht. Denn er ist zu 100 Prozent Sportler und darauf will er sich konzentrieren. Ausserdem habe er zu wenig Ahnung von der Materie. Was er aber weiss und auch aktiv umsetzt: Früh beginnen, breit investieren, nicht alles auf ein Pferd setzen und vor allem nicht spekulieren. «In der NHL gingen die Kollegen riskant mit ihrer Vorsorge um. Da wurde schnell unvorsichtig investiert und schnell auch viel Geld verloren. Klar, dort verdient man auch mehr wie hier, aber schlussendlich muss jeder für seine Pension vorsorgen – egal, wie hoch der Lohn ist.»
Wie sorgst du denn konkret vor?
«Ich nutze die Möglichkeiten der privaten Vorsorge voll aus. Zudem habe ich eine Versicherungslösung und zahle in die Pensionskasse ein. Zudem habe ich in eine Immobilie investiert.» Die volle Palette also? «Das kann man so sagen. Sparlösungen, Aktien und so weiter. Ich bin der ausgewogene Anleger mit Tendenz zur Sicherheit.»
Würdest du dein Geld nicht lieber anders ausgeben?
«Ich bin in der komfortablen Lage, dass ich mir Gedanken zur Pension machen kann. Diese Voraussetzung hat eigentlich jeder, der arbeitet.
Schon mit kleinen Summen kann man im jungen Alter etwas zur Seite legen.
Mit einer guten Balance und einer noch besseren Taktik kann ich vorsorgen, um mir im Alter nach wie vor Dinge leisten zu können. Aber klar, ich lebe auch im Hier und Jetzt und geniesse mein Leben.»
Ein schnelles Auto, eine schicke Wohnung und Markenkleider – so denken viele junge, gut verdienende Menschen. Aber müssen Vermögende denn überhaupt vorsorgen?
«Unbedingt! Bei mir ist zum Beispiel zwischen meinem 20. und 35igsten Lebensjahr die Zeit, um Geld zu verdienen. Danach ist meine sportliche Karriere beendet. Und dann? Ich weiss nicht, was kommen wird, aber was ich weiss ist, dass ich mir früh genug Gedanken um meine Pension gemacht habe und entsprechend taktisch vorgegangen bin. Das sollte jeder machen – unabhängig von der Höhe des Verdienstes. Nur im Moment leben reicht für die Rente nicht.»
Redet ihr eigentlich im Team über das Thema?
«Auf jeden Fall! Vor allem den Jungen sagen wir immer, dass sie auch an später denken sollen. Statt einfach zu investieren muss ein Plan her. Den erarbeitet man am besten mit seinem Bankberater.»
Raphael, danke für das Interview.